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Im Sommer 2020 treffen in einem Atelier in Bern zwanzig Menschen aufeinander. Sie kennen sich nicht, manche sind jung, manche alt. Sie sorgen sich um die Zukunft. Um die Zukunft der Erde und uns Menschen. Das eint sie. 

 

Der Klimawandel bedroht den Lebensraum der Pinguine. Polkappen schmelzen, Eisberge brechen weg. Für die Pinguine ist es Zeit, ihre Heimat zu verlassen. Nach einer langen Reise – so der Mythos – strandet eine kleine Kolonie an einem fremden Ort in einem unbekannten Land. In einem Atelier in Bern erwachen sie im Sommer 2020 zu neuem Leben. Die Verschmelzung von Mensch und Pinguin beginnt. 

 

Der Dokumentarfilm «Fall Pinguin» zeigt, wie sich die Menschen verwandeln – wie aus einer Horde Fremder eine Gemeinschaft wird. Es ist eine vertraute Kolonie von Pinguinen, die in Bern aufbricht. Ihr Ziel ist der Aletschgletscher, der grösste Eisstrom der Alpen. 

 

Die Pinguine schwärmen aus, hinein in eine pulsierende Welt. Wehklagend ertönt ihr Ruf vor dem Bundeshaus, hoffnungsvoll watscheln sie weiter – immer dem Wasser entlang, unterwegs in einer Welt, in der die Pinguine zuhause sind und doch so fremd. 

 

Spielerisch leicht streift der «Fall Pinguin» existenzielle Themen. Abschied, Vergänglichkeit – Auferstehung. Er dokumentiert die Wandlung der Menschen hinter den Pinguinmasken, lässt ihre Sorgen, ihre Sehnsüchte spürbar werden. Ganz nah und intim. Da ist der Mann, der – als Pinguin in Plastik verheddert – einen symbolischen Tod stirbt, und eine Befreiung erlebt. Da ist die Mutter, die auf der Reise mit der schmerzhaften Geburt ihrer Tochter konfrontiert wird – und eine neue Beziehung daraus erwachsen lässt.   

 

Und je näher der Gletscher rückt, desto stärker spüren die Pinguine ihre Verbundenheit. Die Verbundenheit zur Natur und zu ihrer Kolonie. Sie sind weitgereiste Klimaflüchtlinge auf der Suche nach Heimat und nach einer lebenswerten Zukunft.

Text: Pascal Müller

Fall Pinguin Bilder Web.jpg

Impressionen der Vorpremiere in Bern:

AB 22. JANUAR 2022 STREAMBAR UNTER:

www.sooner.de

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